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Dieses Thema hat 54 Antworten
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 Bundesländerpolitik
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Havanna Offline

Ministerpräsident/in


Beiträge: 151

01.12.2005 15:33
Studiengebühren: Beispiel Uni Saarbrücken Antworten
Heute morgen als ich an der Uni aus dem Bus ausgestiegen bin war irgendwas anders.Überall hingen rote Plakate,auf denen mit fetter Schrift groß "Jetzt seid ihr dran" geschrieben war und auf denen ich darauf hingewiesen wurde,dass die ursprängliche Bedeutung von Komillitone Waffenbruder ist.Was war passiert?Ein Krieg?Nein.Ein Aufstand gegen die Universitätspräsidentin?Fast.

Der saarländische Kultusminister Schreier hatte am Tag zuvor angekündigt,dass es ab dem Wintersemester 2007/2008 eine generelle Sutdiengebühr von 500 € pro Semester gibt,statt den bisherigen 130 €. Wer es nicht bezahlen kann,dem steht die Möglichkeit offen, die Gebühr über Darlehen zu finanzieren, die dann nach dem Studium zurückgezahlt werden sollen, zusätzlich zum eventuell ebenfalls ausgezahlten Bafög.

Meiner Meinung nach gibt es diesen Sturm der Entrüstung zurecht. Diese Regelung ist eine soziale Ungerechtigkeit wie ich sie noch nicht erlebt habe. Schon jetzt regt sich die Politik darüber auf, dass das deutsche Bildungssystem scheinbar Schüler und Studenten aus reicheren Verhältnissen bevorzugt. Und durch solche Maßnahmen unterstützen sie es noch fast im selben Atemzug. Bei einer durchschnittlichen Regelstudienzeit von 9 Semestern (die in der Praxis sehr selten eingehalten werden kann) bezahlt man dann 4500 € an die Uni, ganz zu schweigen von dem Geld für die Bücher,die man benötigt und die auf das ganze Studium verteilt nochmal locker eine hohe dreistellige Summe fordern.Eine extrem hohe Belastung für die Studierenden. Während die bei denen aus reicherer Familie aber locker bezahlt werden ist jemand aus ärmeren Verhältnissen auf die angesprochenen Kredite angewiesen.Das heißt, am Ende seiner Studienzeit hat der Student,noch bevor er irgendwas getan hat schonmal mehr als 4500€ Schulden.Wohl gemerkt der Student,dessen Eltern sich das Studium nicht leisten können,der andere startet schuldenfrei ins Berufsleben. Dazu kommt die Benachteiligung einiger Studenten gegenüber ihren Komilitonen, die vielleicht sogar dasselbe Fach studieren. Ein Informatikstudent hat später sicher weniger Probleme,das Darlehen zurückzubezahlen als ein Geschichtsstudent.
Bei der Universität des Saarlandes kommt dazu aber noch eine Entwicklung,die sich für die Uni als desaströs erweisen könnte, nämlich die offensichtliche Überschätzung des Universitätsstandortes Saarland. In fast unmittelbarer Nachbarschaft gibt es in Rheinland-Pfalz sehr gute Unis (@biker ;-) ),die keine Studiengebühr haben. Mit der Einführung der Studiengebühren würden sicher sehr viele Studenten nach Rheinland-Pfalz gehen (was ich persönlich sowieso vorhatte), die Universität ist mit den Professoren überbesetzt und muss verringert werden. Wohl eine kaum gewünschte Folge für Saarbrücken und das Saarland,das doch so stolz auf seine Uni ist.

Die Argumente der saarländischen Landesregierung hören sich auf den ersten Blick vernünftig an. Die zusätzlichen Einnahmen würden in die Ausstattung fließen. Dies ist aber nicht nötig, die Uni hat unzählige Institutsbibliotheken, eine riesige Universitätsbibliothek, in unzähligen Räumen stehen Computer und überall wird heute schon gebaut,auch ohne die hohen Gebühren.Zudem werden die Strafgebühren,die heute schon bei zu langer Studienzeit erhoben werden schon für die Ausstattung verwendet.
Ein anderer aufgeführter Grund sind die längeren Bilbiotheksöffnungszeiten,die dann realisiert werden können.Ich frag mich nur,wozu?Die Bibliotheken sind heute schon bis spät Abends geöffnet,der Lesesaal beispielsweise bis 22Uhr.Außerdem kann man sich die Bücher ausleihen.In den Institutsbibliotheken allerdings nur Abends.Wenn man sich das vor Augen führt ist eine längere Öffnung der Bilbiotheken fast schon kontraproduktiv.Auf jeden Fall ist sie sicher kein Grund,den Semesterbetrag von 130 auf 500 € fast zu vervierfachen, was der Uni zusätzlich zu den Landeszuschüssen und den 2.015.000€ die sie bisher in einem Semester verdient an den 15500 Studenten verdient,weitere 5.735.000 € bringt.

Also ich halte die Studiengebühr für einen komplett falschen Schritt.Unabhängig davon,dass sie mich nicht mehr betreffen wird,weil ich ab dem Semester 2007/2008 eh in Rheinland-Pfalz studieren wollte.Und was denkt ihr über das Thema Studiengebühren?Natürlich nur,wenn ihr nach dem zugegebenermaßen sehr langen Text (musste einfach mal meine Wut rauslassen,soll aber nur als Aufhänger zur Diskussion dienen) noch da seid.:-)
Wachstum und Beschäftigung - die großen Themen in Deutschland. Wie in jedem anderen Kindergarten auch.

Sina Offline

Bundespräsident/in


Beiträge: 664

01.12.2005 17:31
#2 RE: Studiengebühren: Beispiel Uni Saarbrücken Antworten

Als Studentin bin ich selbstverständlich auch nach dem langen Text noch da... auch wenn ich so schon genug lesen muss.

Nungut ich stimme dir zu.. ich finde zwar auch das mehr Geld in die Unis fliessen muss, aber nicht durch die Studenten.

Die meisten Studenten haben ja schon Nebenjobs um sich Geld zu verdienen und bekommen auch manchmal noch je nach Mittel etwas von ihren Eltern... aber wie sollen sie das finanzieren wenn sie dann 500 Euro im Semester bezahlen sollen. Und auch das hinterher zurück zahlen halte ich für keine angemesserne Lösung. Schließlich ist es schon schwer genug in den Beruf später einzusteigen und sich vielleicht eine eigene Existenz aufzubrauen und dann muss man auch noch ein Barlehnen oder bei Barfög zwei zurückzahlen.

Zudem hat die PISA Studie gezeigt das die Schulische und hochschulische Bildung in Deutschland immer noch sehr vom Geldbeutel abhängig ist.

Also Bildung ist so wichtig für ein Land das ich finde, ein Land sollte das auch zu einem weit aus größeren Teil finanzieren.

biker85 Offline

Bundespräsident/in

Beiträge: 523

01.12.2005 18:14
#3 RE: Studiengebühren: Beispiel Uni Saarbrücken Antworten

Ja Havanna kommst du ab 2007 in die Palz?? Ich freue mich schon auf gemeinsame Geschichtsvorlesungen . Vielleicht kommst du ja auch mal mit in ein Politikseminar?!
Zum Thema:
Ich bin noch hin und her gerissen, denn einerseits sind die von dir bzw. euch vorgebrachten Argumente sicherlich richtig, trotzdem sehe ich hier in Trier, auch wenn das laut Havanna scheinbar ein Paradies sein soll, dass die Relation Professoren - Studenten vorne und hinten nicht stimmt! Zwar hat die Bibliothek auch bei uns bis um 21 Uhr geöffnet, aber seit angeblich 5 - 6 Jahren wird ständig renoviert und saniert. So wie wir das in Deutschland kennen, Stück für Stück und natürlich ganz langsam. Angeblich ist mein Jahrgang der erste seit 6 Jahren, der endlich mal AUSSICHT auf Abschluss der Baumaßnahmen hat. Immerhin... Das andere angesprochene Problem sind die bereits jetzt im Verhältnis zu den Professoren zu zahlreichen Studenten. Am Anfang war ein PS für max. 35 Leute gedacht, doch nachdem dann plötzlich viel mehr einen Platz wollten, sitzen wir jetzt doch mit ca. 45 - 50 Leuten in einem PS. Man kann sich wohl gut vorstellen, wie es sein wird, wenn Referate und ähnliches gehalten werden müssen. Und in den kommenden 10 Jahren sollen die Studentenzahlen ja noch enorm ansteigen. Also ich frage mich, wie der Lehrbetrieb ohne drastische Ausweitung der Professorenzahlen überhaupt einigermaßen am Laufen gehalten werden soll.
Ich bin aber genauso wie Sina der Meinung, dass die Bildung in Deutschland soviel wert sein sollte, dass die Gesellschaft dazu einen größeren Beitrag leistet (über Steuern)! Aber nicht nur hier und da ein paar Milliönchen, sondern man sollte, will man halbwegs auf internationalem Level mitspielen, lassen wir Oxfort, Havard und Stanford einfach mal außen vor, mal in die Vollen greifen und ein paar Milliarden in die Hand nehmen. Angeblich weiß ja jeder, dass sich Bildungsausgaben expotentiell "vermehren", aber so wirklich zur Kenntnis genommen hat es dann doch scheinbar keiner!!
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Jedes Kind braucht einen Vater - Jeder Mensch braucht einen Traum - Jedes Land braucht eine Legende

Lord Nikon Offline

Bundespräsident/in


Beiträge: 489

01.12.2005 19:17
#4 RE: Studiengebühren: Beispiel Uni Saarbrücken Antworten

Also ich bin Student, und muss auch sehen wie ich mich Nebenjobs oder "richtigen" Jobs (also ganztags) während der Semesterferien, finanziell „über Wasser“ halte. Trotzdem bin ich für Studiengebühren, wenn dafür zinsgünstige Kredite der Landesbanken zur Verfügung gestellt werden, die man nach dem Studium zurückzahlt. Diese Kredite müssen halt jedem Studenten zur Verfügung stehen, unabhängig von den üblicherweise geltenden Regeln der Kreditwürdigkeit. Wenn das gewährleistet ist, kann man das einzig nachvollziehbare Bedenken "Die Armen könnten sich ein Studium dann nicht leisten“ auch ablegen, den die Finanzierung wäre dann auch für ärmere gesichert. Ich selbst müsste so einen Kredit sicher auch aufnehmen. Dazu wäre ich aber auch bereit, denn: "Gute Bildung kostet, schlechte aber noch viel mehr"

Ist doch ein schönes Beispiel wie einige immer wieder Reformen fordern und erschrecken, wenn es an den eigenen Geldbeutel geht…



Das Geheimnis des Agitators ist, sich so dumm zu machen, wie seine Zuhörer sind, damit sie glauben, sie seien so gescheit wie er.
(Karl Kraus)

Sina Offline

Bundespräsident/in


Beiträge: 664

01.12.2005 19:26
#5 RE: Studiengebühren: Beispiel Uni Saarbrücken Antworten
Du hättest deine MEinung nicht schreiben müssen.. die hätte man auch so gekannt.

Abgesehen davon wenn du Leute auch noch Nebenjobs machen noch mehr dauert es ja noch länger bis sie studieren.. ausserdem seit dem wir in HEssen das neue System haben kannste mal mit viel freier Zeit knicken.

PS: meinen Geldbeutel würde es nicht treffen!!!!

Lord Nikon Offline

Bundespräsident/in


Beiträge: 489

01.12.2005 19:39
#6 RE: Studiengebühren: Beispiel Uni Saarbrücken Antworten
Naja ich mach Nebenjobs auch nur, wenn ich weiß dass sie mich beim Studium nicht stören und nur wenige Stunden pro Woche, muss man eben selber einteilen. Außerdem mach ich das unabhängig von den Studiengebühren schon jetzt, weil ich meinen Eltern nicht so sehr auf der Tasche liegen will. Und ich hab ja gesagt es müssen entsprechen Kreditmöglichkeiten her, d.h. wer bis jetzt nicht nebenbei arbeiten musste wird es dann auch mit Studiengebühren nicht tun müssen denn er kann diese mit Krediten finanzieren. Wenn man 10 Semester studiert wird man etwa 5000 € Studiengebühren zahlen müssen, mal abgesehen davon das die tatsächlichen Kosten für das Studium bei weitem höher liegen, und von der Allgemeinheit finanziert werden, sollte die eigene Zukunft doch jedem 5000 € wert sein.

Wir sollten darüber mal mit einem Bergarbeiter aus dem Ruhrpott diskutieren, warum er unser Studium mit seinem Steuern finanzieren soll, während wir gleichzeitig fordern die Steinkohlesubventionen zu streichen.


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Havanna Offline

Ministerpräsident/in


Beiträge: 151

02.12.2005 00:41
#7 RE: Studiengebühren: Beispiel Uni Saarbrücken Antworten
@biker: Ja,in die Pfalz schon.Hab aber eher mit Mainz geplant als mit Trier.

Bei den Studienbedingungen bin ich wie ich gesagt von Saarbrücken ausgegangen,sowohl aus aktuellen als auch aus persönlichen Gründen (einfach,weil das die einzigen sind,die ich beurteilen kann).In meinem Proseminar sitzen z.B. nur 23 Leute und über die Ausstattung generell hab ich ja auch schon geredet.Mir ist schon klar,dass es nicht überall so ist,aber in SB sehe ich für zusätzliche Gebühren nicht den geringsten Anlass.

Bei Unis wie offensichtlich Trier,bei denen es nicht so ist müssen dann wohl zusätzliche Einnahmen für die Unis her. Hier würde ich wie andere auch eher auf staatliche Subventionen "bauen". Die von Nikon angesprochenen Bergbausubventionen könnten meiner Meinung nach sehr wohl dafür verwendet werden. Meiner Meinung nach ist eine Subvention bei der Bildung,die ja auf die Zukunft gerichtet ist und die die Politiker doch immer zurecht als so wichtig beschreiben wesentlich besser aufgehoben als im Bergbau,bei dem es schon absehbar ist,dass es sich um eine auslaufende Industrie handelt.Und selbst wenn man es auf die Studenten ankommen soll,dass sie mehr dazuschießen.Dann meinetwegen 200 oder auch noch 250€,aber warum eine Steigerung,die mit fast 400% eindeutig viel zu hoch ist?
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Lord Nikon Offline

Bundespräsident/in


Beiträge: 489

02.12.2005 03:55
#8 RE: Studiengebühren: Beispiel Uni Saarbrücken Antworten
Erst einmal eine Antwort auf die Bemerkung, die Sina an mich gerichtet hat ("Du hättest deine Meinung nicht schreiben müssen.. die hätte man auch so gekannt.")

Stell dir vor, das geht mir bei dir auch oft so...ich lese es dann trotzdem...

So nun zum Thema:

In Antwort auf:
In meinem Proseminar sitzen z.B. nur 23 Leute und über die Ausstattung generell hab ich ja auch schon geredet.Mir ist schon klar,dass es nicht überall so ist

Ja das würde ich höchstens für einen glücklichen Zufall halten, was du da erwischt hast. Schau mal über den Tellerrand! Bei einem Hauptseminar bei uns wollten 127 Leute rein, bei 25 geplanten Teilnehmern. Es wurden dann 45 Leute "zugelassen", sodass man nicht mehr wirklich von einem Seminar reden kann. Und das in Studiengängen, die harte Zulassungsbeschränkungen hatten, wo man davon ausgegangen ist, wenn man da rein kommt geht es „komfortabel“ zu. Ein Freund von mir, der in Leipzig studiert, musste seine Zwischenprüfung verschieben weil er nicht in die notwendige Kurse rein kam, die waren überfüllt (Soviel zu Sinas Argument: „Mit Studiengebühren dauert das Studium, wegen Nebenjobs etc. länger“). Ein Anderer muss sich fast alle Bücher kaufen (nicht nur die begleitenden, sonder auch die wo er nur einzelne Auszüge braucht), weil es in der Bibliothek kaum die neueren gibt, welche er fürs Studium braucht, und wenn dann nur sehr wenige Exemplare die ständig vergriffen sind.

Woher stammt eigentlich dieses Gerücht, dass der Staat bis „ultimo“ für die Bildung aufkommen muss? Deutschland ist doch keine Insel der Glückseeligkeit, in anderen Ländern sind Studiengebühren schon lange Realität. Und in diesen Ländern ist es nicht so, wie immer befürchtet wird, dass nur Reiche studieren können. Das ist ein plumpes Scheinargument, das in der Realität schon mehrfach widerlegt wurde, und durch entsprechen Stipendien bzw. Kreditmöglichkeiten entkräftet wird.

So ungefähr stelle ich mir die Sache vor

Aber diese Diskussion ist typisch, die Studenten sind gegen Studiengebühren, die Rentner gegen Renten-Nullrunden, der Kohlearbeiter gegen Subventionskürzungen usw. Und jeder erwartet dass der Andere zurückstecken muss.

Zitat von Sina
Nungut ich stimme dir zu.. ich finde zwar auch das mehr Geld in die Unis fliessen muss, aber nicht durch die Studenten.

Bloß gut das man erst mal von den Allgemeinheit fordern kann...

Deutschland ist ein sinkendes Schiff auf dem jeder versucht sein eigenes Wohl zu sichern, anstatt das Schiff gemeinsam zu retten.

Irgendwann kommt man nämlich an die Stelle, wo es nicht mehr nur darum geht ständig Reformen zu fordern, sondern dann müssen sie auch umgesetzt werden. Und wenn diese Reformen auf einmal konkret werden, sind sie plötzlich nicht mehr so erwünscht. Dann versucht man sie zu verhindern, wenn nichts anderes da ist, auch mit völlig veralteten und scheinheiligen Argumenten. Ja auf einem sinkenden Schiff greift man eben nach allem, um sich zu retten. Und die, welche sich die Reformen eigentlich "leisten" könnten, sind immer ganz vorn dabei, in den Reihen der "Bewahrer"
Ist das drohende Übel dann erst mal abgewandt, wird sich eine Woche später wieder über Stillstand empört, und Reformen gefordert. Aber wehe jemand kommt dieser Forderung nach…

So, jetzt hab ich mir ja sicher die ganze Studentenriege dieses Forums (der ich ja eigentlich auch angehöre) zum Feind gemacht. Aber was solls, wahre Helden sterben allein...


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(Karl Kraus)

Sina Offline

Bundespräsident/in


Beiträge: 664

02.12.2005 09:23
#9 RE: Studiengebühren: Beispiel Uni Saarbrücken Antworten

Zitat von Lord Nikon: "Bloß gut das man erst mal von den Allgemeinheit fordern kann..."

man kann es auch so machen das jeder inkl. der Studenten die auch zur Allgemeinheit gehören für die Bildung was abgknappst, die unser Land ja schließlich am Leben lässt.
Aber nicht durch Studiengebühren, die nur die Studenten treffen.

Lord Nikon Offline

Bundespräsident/in


Beiträge: 489

02.12.2005 09:47
#10 RE: Studiengebühren: Beispiel Uni Saarbrücken Antworten


Ja so wird es doch schon gemacht. Aber das Geld reicht nicht aus, und der Staat hat nicht mehr. Es ist ja richtig, dass auch die Gesellschaft von den Hochschulabsolventen profitierten wird, aber sie finanziert ja auch de Löwenanteil des Studiums, egal ob es Studiengebühren gibt oder nicht. Das was an Studiengebühren verlangt werden könnte, wird die tatsächlichen Kosten nicht mal ansatzweise decken. Das Geld der Studiengebühren soll ja nicht anstatt der staatlichen (Steuer)-Mittel, sondern zusätzlich zu den Universitäten fließen. Und da es ja nun nicht zu leugnen ist das neben der Gesellschaft, auch der Absolvent selber in gesonderten Maße vom Studium profitieren wird, ist es durchaus gerechtfertigt das er einen besonderen Beitrag zu Finanzierung seines Studium leistet.
Die Ausbildung zum Handwerksmeister z.B. kann bis zu 30000 € Kosten (in einigen Branchen), die müssen auch selber aufgebracht werden. Und da ist es ein Ding der Unmöglichkeit, 5000 € für ein Studium zu investieren?

Was spricht denn noch gegen Studiengebühren? Sina hat jetzt sinngemäß als "Argument" gebracht: "Es muss ja nicht sein, wenn wir die Allgemeinheit noch stärker für unsere Zukunft in die Pflicht nehmen, geht es auch ohne"

Leute ich frag mich manchmal echt was ihr so für Vorstellungen habt, wenn ihr von mehr Eigenverantwortung etc. redet…


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Sina Offline

Bundespräsident/in


Beiträge: 664

02.12.2005 10:10
#11 RE: Studiengebühren: Beispiel Uni Saarbrücken Antworten

Nehmen wir mal ein Beispiel der Mehrwertsteuer... nur als eine Sache... die zahlen die Studenten genauso und die könnten in die UNis fliessen abgesehen davon, dass jetzt irgendjemand wieder sagt das belastet die unteren Einkommen usw. Sollte nur ein Beispiel für eine Steuer sein, die alle zahlen.

Abgesehen davon will doch jede Familie egal welche Finanziellem Mittel sie hat, das ihre Kinder mal studieren, damit sie es mal besser haben insofern sie dazu in der Lage sind. Also finde ich, sie sollten auch dafür etwas tun. Und wiederrum auch die anderen ohne Kinder profitieren davon und wir haben eh schon zu wenig Akademiker in unserem Völkchen....

Abgesehen davon könnte mana auch eigene Ausgaben posten kürzen und umverteilen.

Wofür ich auf jeden Fall wäre ist, dass ewig Studierer ab einer Grenze ihr Studium selbst finanzieren. Denn faul sein usw. sollte sich keiner beim Studieren leisten können.

Lord Nikon Offline

Bundespräsident/in


Beiträge: 489

02.12.2005 10:37
#12 RE: Studiengebühren: Beispiel Uni Saarbrücken Antworten

Also Sina jetzt machst du dir aber sehr einfach! Natürlich zahlen die Studenten auch, Mehrwertsteuer aber dann einfach zu sagen „gut dann nehmen wir das gleich für uns in Anspruch, weil wir auch einen kleinen Teil dazu beigetragen haben“, ist mehr als unüberlegt, und dreist dazu. Da könnte ich als Autofahrer auch sagen ich will nichts mehr für Benzin bezahlen, weil ich mich schon an der Kfz-Steuer beteilige.

In Antwort auf:
Abgesehen davon will doch jede Familie egal welche Finanziellem Mittel sie hat, das ihre Kinder mal studieren, damit sie es mal besser haben insofern sie dazu in der Lage sind.

Sag mal liest du meine Beiträge auch bevor du darauf antwortest?
Das was du da sagst, hab ich doch entkräftet. Kredite der Landesbanken ermöglichen es jedem Studenten egal aus welcher Familie er kommt die Studiengebühren zu finanzieren (so ist es ja z.B. in Baden-Württemberg geplant). Das Argument „Arme können sich das nicht leisten", ist also nicht mehr „zulässig“. Und das Bedenken das Arme dann ihre Kinder nicht mehr zum Studium „schicken“ wurde in der Praxis schon lange widerlegt.

Ich frag mich also wo ihr die Probleme seht?

(Bitte lest erst durch was ich geschrieben hab, nicht das ihr wieder sagt „Dann können die Armen nicht mehr studieren“)



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Sina Offline

Bundespräsident/in


Beiträge: 664

02.12.2005 10:40
#13 RE: Studiengebühren: Beispiel Uni Saarbrücken Antworten

Argumente gegen Studiengebühren :


Jeder hat ein Recht auf Bildung!

Bildung ist keine Ware mit der man handeln kann... bei Studiengebühren und dem ökonomischen Druck würden sicherlich ganze Wissenschaftszweige absterben. Wie es auch in Ländern mit Studiengebühren schon passiert ist.

Viele Probleme sind an den Unis auch nicht mit Geld zu lösen.. sondern auch hauptsächlich viel zu viel bürokratie, ausserdem wird viel geld in was weiss ich Edelberufungen usw gesteckt, anstatt das man sich wirklich auf das Zentrale der Wissensvermittlung bezieht.

Studenten sind zwar erwachsene Menschen, aber ohne die finanzielle Unterstützung ihrer Eltern wären sie oft die in der Gesellschaft schwächsten Mitglieder.

Sina Offline

Bundespräsident/in


Beiträge: 664

02.12.2005 10:42
#14 RE: Studiengebühren: Beispiel Uni Saarbrücken Antworten

Willst du Schulden machen damit du deine Studiengebühren zahlen kannst und die du am Ende zurück zahlen musst?

Ich finde die Schulden fallen sind auch so schon gross genug.. damit will ich nicht anfangen!

Lord Nikon Offline

Bundespräsident/in


Beiträge: 489

02.12.2005 10:56
#15 RE: Studiengebühren: Beispiel Uni Saarbrücken Antworten
In Antwort auf:
Jeder hat ein Recht auf Bildung!

AHHHHHHHH! Schrei! Verdammt! Wie oft soll ich es noch sagen?

Dieses Recht wird doch keinem genommen, es bleibt doch für jeden finanzierbar!!!!!!!!!
Es hat auch jeder ein Recht auf Gesundheit, trotzdem müssen die Rentner ihre Behandlungen und Medikamente verstärkt selber finanzieren…
Es ist doch immer wieder fein anzusehen, wie hartnäckig sich hier gegen so einen Lappalie gewehrt wird, und wie an anderer Stelle Kürzungen in Milliarden Höhe verlangt werden


In Antwort auf:
Viele Probleme sind an den Unis auch nicht mit Geld zu lösen...

Ja, man kann größer Hörsäle auch durch Entbürokratisierung bauen, und Bücher, Uni-Rechner und Laborausstattungen lassen sich durch Umstrukturierungen herbeizaubern

In Antwort auf:
bei Studiengebühren und dem ökonomischen Druck würden sicherlich ganze Wissenschaftszweige absterben. Wie es auch in Ländern mit Studiengebühren schon passiert ist.

Ja stimmt die USA und GB haben mit sehr niedrigen Wachstumsraten zu kämpfen, bloß gut das Deutschland nicht auf dieses Niveau gesunken ist (das war Ironie), die wirtschaftlichen Probleme in den USA und GB kommen sicher von den Studiengebühren (und noch mal...Ironie)

In Antwort auf:
Studenten sind zwar erwachsene Menschen, aber ohne die finanzielle Unterstützung ihrer Eltern wären sie oft die in der Gesellschaft schwächsten Mitglieder.

Ja und? Das ist eine Feststellung, kein Argument gegen Studiengebühren. Die Eltern sollen die Gebühren ja nicht zahlen sondern die Studenten, wenn es die Eltern übernehmen wollen ist es Glück für den Student, wenn nicht nimmt er einen Kredit auf und kann mit dem Studium beginnen…

In Antwort auf:
Willst du Schulden machen damit du deine Studiengebühren zahlen kannst und die du am Ende zurück zahlen musst?

Nein ich "will" auch keine Schulden machen...aber ich wäre dazu bereit, wenn es sein muss. Es geht hier aber nicht um "wollen". Wacht auf! Diese Zeit ist in Deutschland seit 30 Jahren abgelaufen...

Aber jetzt hast du wenigstens gezeigt warum du gegen die Gebühren bist, du willst keine Schulden machen bzw. dich finanziell mehr in die Pflicht nehmen, das ist schon alles. Ist ja sogar verständlich. Aber dann sag das doch gleich und bring nicht solche fadenscheinigen Argumente die die Sozis schon seit 20 Jahren benutzen...ohne über den Rand ihrer Ideologie zu schauen...


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