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biker85
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21.10.2005 16:38
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#1 Folter / "staatliche Tötung": ja oder nein? |
Antworten
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Servus, in einem anderen Thread kam das Thema der Folter auf. Hier ein paar Postings: biker85:
In Antwort auf:
"Ein solche sehe ich viel eher bei europäischen bzw. ganz extrem bei deutschen Bedenken in gewissen Fragen. Wenn ein Polizeipräsident ALLES tut, um einen kleinen entführten Jungen zu retten, und deshalb dem Entführer DROHEN lässt, ihm an die Wäsche zu gehen, finde ich das in Ordnung und verstehe absolut nicht, was Amnesty und andere Organisationen für ein Geschrei veranstalten. Ihm wurde kein Leid zugefügt, sondern es wurde versucht ein Opfer zu retten! Solche Operationen, die die CIA und andere Dienste in den USA machen, halte ich nicht für verwerflich oder illegitim, sondern ich finde es richtig, dass wenigstens ein Land nicht ein Leben gegen 1 oder 100 oder 1000 andere setzt und schützt.""Warum sollte jemandem der wichtige Daten weiß, wo mehrere Menschen sterben werden, wie z.B. am 11. September oder bei Anschlägen im Irak, nicht weh getan werden dürfen?"
Lord Nikon: In Antwort auf:
"Du bist also für Folter durch staatliche Behörden?"
biker85: In Antwort auf:
"In gewissen, streng definierten Situationen durchaus. Aber weder willkürlich noch ohne handfeste Beweise, deswegen nur in streng überwachten und definierten Situationen!"
Einstein: In Antwort auf:
"Ich glaube Biker meint in seinem ersten Beispiel die reine Androhung von Schmerzen, was als psychische Folter gild. Und Menschen, die bewusst einen anderen gefangen halten, sollte auf JEDEN Fall auf psychische Art zum sprechen bewegt werden. Je nach schwere des Falles könnte ich physische Folter (nicht auf extremst Art) moralisch unterstützenn!"
Lord Nikon:
In Antwort auf:
"Da bin ich absolut dagegen! Wer legt fest was "zu extrem" ist? Da gibt es zu viele Grauzonen und die führen zu Interpretationsspielraum, und da kann auch fehlinterpretiert werden."
______________________ Jedes Kind braucht einen Vater - Jeder Mensch braucht einen Traum - Jedes Land braucht eine Legende
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biker85
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21.10.2005 16:43
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Lord Nikon, was ist, wenn man am 10. September 2001 einen Mann in den USA gefasst hätte, von dem man 100 % sicher wusste, dass er zum engsten Kreis von Al Kaida gehört und damit über einen bevorstehenden Anschlag informiert ist? Man wüsste ganz genau, dass er Ort und Zeitpunkt des Anschlags kennt. Bist du wirklich der Meinung, dass dieser Mann "unbehelligt" bzw. ausschließlich zahm befragt werden dürfte, auch wenn man wüsste, dass man damit 10 000 Menschenleben riskiert? Zugegeben mein Beispiel ist etwas übertrieben, aber darum geht es mir! Kann man wirklich in einer solchen Situation 10 000 Menschen "opfern", weil einem Menschen seine Menschenwürde nicht verletzt werden darf? Das ist wahrscheinlich eine sehr philosophische Frage, aber sie ist spannend... ______________ Jedes Kind braucht einen Vater - Jeder Mensch braucht einen Traum - Jedes Land braucht eine Legende
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Lord Nikon
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21.10.2005 16:51
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Man hätte diesen Mann nicht foltern dürfen! Wenn der Staat vorlebt das man da mal eine Ausnahme machen kann und da mal eine, da sehen das die Bürger dann auch so und rechtfertigen dann dieses Verbrechen und jenes Verbrechen. Folter ist ein Verbrechen, egal aus welchen Grund und vom wem sie angewandrt wird. Was ist wenn mal einer bei der Folter stirbt, was wills du dann sagen? "Kann ja mal passieren"?
Liebe Bürgerinnen und Bürger, ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.
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biker85
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21.10.2005 17:04
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Also lassen wir wegen einem einzelnen Terroristen 10 000 Menschen sterben? Wäre etwas daran auszusetzen, wenn derjenige bei der Folter stirbt, aber dafür die Informationen zur Rettung von den 10 000 Menschenleben rausgerückt hätte? Wird hierbei nicht das Recht auf Leben eines Einzelnen über das tausender Anderer gestellt? Besonders, weil dieser eine schon das Recht anderer beschnitten hat? ____________________ Jedes Kind braucht einen Vater - Jeder Mensch braucht einen Traum - Jedes Land braucht eine Legende
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Lord Nikon
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21.10.2005 17:12
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Nun ja diese Rechnung mit den 10000 möglichen Opfern könnte man beliebig abändern. Man könnte da auch sagen, schon wenn zwei Menschen bedroht sind, könnte man den möglichen Täter Foltern um diese zwei Menschen zu schützen. Wo willst du denn da die Grenze ziehen, bei irgend einer bestimmten Anzahl von möglichen Opfern? Der Staat darf sich nicht zwingen lassen von dem Prinzipien der Menschrechte abzurücken. (In dieser Diskussion werden endlich auch mal die Gegensätze zwischen FDP- und CDU-Leuten deutlich )
Liebe Bürgerinnen und Bürger, ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.
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biker85
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21.10.2005 17:24
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Da haste wohl recht, wobei ich gar nicht sagen kann, ob ich mit meiner Meinung auf der Parteilinie liege . Stimmt, dein Beispiel ist vollkommen richtig, die großen Zahlen dienen immer nur der Dramatisierung! Ich bin der Meinung sobald ein Mensch das elementare Grundrecht des Lebens eines Anderen verletzt, hat er auch seins verloren. Es ist ja derzeit schon Tatsache, dass Menschen, die sich nicht an die "Regeln" halten, in ihren Grundrechten eingeschränkt werden können. Telefon- und Briefgeheimnis, vom Bankgeheimnis ganz zu schweigen (gelle Rot - Grüne Regierung), die Freie Meinungsäußerung kann beschnitten werden, die Versammlungsfreiheit kann eingeschränkt werden, sogar die Freiheit kann entzogen werden. Warum sollte ein Mensch, der jemandem anderen das Recht auf Leben aberkennt, sein Recht noch in vollem Umfang besitzen und behalten sollen? Ich will keine Grenze ziehen, sondern wie gerade beschrieben, sobald jemand das Recht auf Leben eines Mitbürgers verletzt, muss er mit strikten Einschränkungen seiner Rechte und Grundrechte rechnen, sonst kann er sich ja im Endeffekt erlauben, was er will! Prinzip der Menschenrechte: Ist es nicht das Gebot eines Staates, die Menschenrechte seiner Bürger zu schützen? Was ist mit meinem anfänglichen Beispiel? Da könnte der Staat die Menschenrechte von 10 000 Menschen schützen und verteidigen, darf es aber nicht, weil ein Menschenleben über dem anderer stehen. Also ich persönlich finde das nicht gerecht!! ____________________ Jedes Kind braucht einen Vater - Jeder Mensch braucht einen Traum - Jedes Land braucht eine Legende
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Lord Nikon
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21.10.2005 17:25
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Also Auge um Auge, Zahn um Zahn?
Liebe Bürgerinnen und Bürger, ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.
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biker85
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21.10.2005 17:36
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Jepp genau so könnte man es ausdrücken. Jemand der andere tötet, hat sein Recht auf Leben verwirkt!! So einfach ist das... Im Gegensatz zu vielen anderen, empfinde ich es nämlich nicht als Fortschritt, dass dieser Satz nicht mehr gilt. Wie willst du der Mutter des entführten Jungen erklären, dass es ja Möglichkeiten gäbe, an die Informationen, wo ihr Sohn gefangen gehalten wird, ranzukommen, aber diese eben verboten sind, weil sie die Würde des Täters in "Mitleidenschaft" ziehen würden? Meiner Meinung nach wird hierbei viel zu viel Wert auf die Rechte des Täters gelegt (hört man inzwischen immerhin schon öfter in der öffentlichen Debatte), anstatt dafür zu sorgen, dass dem unschuldigen Opfer geholfen wird! P.S: Was sollte heute einen Menschen vom töten abhalten bzw. abschrecken? __________________ Jedes Kind braucht einen Vater - Jeder Mensch braucht einen Traum - Jedes Land braucht eine Legende
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Lord Nikon
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21.10.2005 17:38
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Was ist bei Unfällen, fahrlässiger Tötung und Totschlag?
In Antwort auf: Wie willst du der Mutter des entführten Jungen erklären, dass es ja Möglichkeiten gäbe, an die Informationen, wo ihr Sohn gefangen gehalten wird, ranzukommen, aber diese eben verboten sind, weil sie die Würde des Täters in "Mitleidenschaft" ziehen würden?
"Recht" und "gerecht" ist nicht das selbe, man sollte die Juristerei von Emotionen frei halten...
Liebe Bürgerinnen und Bürger, ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.
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biker85
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21.10.2005 17:40
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Ich spreche ausschließlich von Mord und darüber hinaus im Zusammenhang mit der Todesstrafe von zweifelsfrei bewiesenem Mord! __________________ Jedes Kind braucht einen Vater - Jeder Mensch braucht einen Traum - Jedes Land braucht eine Legende
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Lord Nikon
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21.10.2005 17:43
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Was ist mit dem Vollstrecker des Todesurteil und mit dem Richter, die haben dem Angeklagten ja das Recht zum Leben genommen, haben sie damit ihr eigenes Recht auf Leben auch verwirkt? Was ist bei gemeinschaftlichen Mord, sollen zwei Menschen sterben weil sie einen umgebracht haben?
Liebe Bürgerinnen und Bürger, ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.
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biker85
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21.10.2005 17:49
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In Antwort auf:
Was ist mit dem Vollstrecker des Todesurteil und mit dem Richter, die haben dem Angeklagten ja das Recht zum Leben genommen, haben sie damit ihr eigenes Recht auf Leben auch verwirkt?
Das ist gut!! Aber da der Richter und der "Vollstrecker" ja im Rahmen des Gesetzes handeln würden und Gerichtsbeschlüsse immer im Namen des Volkes erlassen werden, sind sie persönlich ja gar nicht verantwortlich! Sie führen das Urteil aus bzw. kommen zu dem Urteil, aber auf Grundlage von Gesetzen. Tja gemeinschaftlicher Mord ist natürlich schwierig..., also nicht der Mord, sondern die Berurteilung . Wenn nachgewiesen werden kann, dass beide Menschen das Ziel hatten, jemanden umzubringen, sind beide schuldig! ________________ Jedes Kind braucht einen Vater - Jeder Mensch braucht einen Traum - Jedes Land braucht eine Legende
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Lord Nikon
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21.10.2005 17:56
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In Antwort auf: Das ist gut!! Aber da der Richter und der "Vollstrecker" ja im Rahmen des Gesetzes handeln würden und Gerichtsbeschlüsse immer im Namen des Volkes erlassen werden, sind sie persönlich ja gar nicht verantwortlich! Sie führen das Urteil aus bzw. kommen zu dem Urteil, aber auf Grundlage von Gesetzen.
Ok, dann müssten doch aber die Gesetzgeber ihr Recht auf Leben verwirkt haben, oder gar das Volk? Du sagtest ja, "sie handeln im namen des Volkes". Natürlich ist das nicht so... Aber ich will dir aufzeigen dass deine Rechtfertigungen für die Todestrafe nirgends festzumachen sind und ins Leere führen...
Liebe Bürgerinnen und Bürger, ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.
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biker85
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21.10.2005 18:02
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Hmm da könnte was dran sein, aber ich sage vorerst nur mal "könnte", denn da muss ich mal in Ruhe drüber nachdenken, vielleicht antworte ich erst wieder in ner Woche oder so... Ansonsten gebe ich Bescheid, wenn ich aufgeben ! ___________________ Jedes Kind braucht einen Vater - Jeder Mensch braucht einen Traum - Jedes Land braucht eine Legende
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Sina
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21.10.2005 18:05
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Ich bin gegen Folter, das ist wie mit Sterbehilfe... wenn man die tür einmal öffent bekommt man sie nicht mehr zu und auch die Regeln und Ausnahmeregelungen sind unsicher....es gibt keine klare Grenze mehr!
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