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biker85
Offline
Bundespräsident/in
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28.10.2005 12:17
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Also ich muss "der Unschlüssige" in einem Punkt widersprechen. Das Kaiserreich, das Bismarck vertrat, wurde erst nach seinem Abgang imperialistisch. Während seiner Amtszeit hat sich das Deutsche Reich unter Bismarck wohlweislich mit dem Kolonieerwerb zurückgehalten!! ___________________ Jedes Kind braucht einen Vater - Jeder Mensch braucht einen Traum - Jedes Land braucht eine Legende
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Das stimmt nicht. Das Kaiserreich hat bereits Mitte der 1880er Jahre mit dem Erwerb von Kolonien begonnen, als Bismarck noch im Amt war. Zwar war Bismarck kein Befürworter des Kolonialismus, aber er hat ihn dennoch mitgetragen, weil der Kaiser ihn wollte. Und knallhart militaristisch und autoriätär war das Kaisserreich von seinem Beginn an. ------------------------------------ einerseits ... aber andererseits ...
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Sina
Offline
Bundespräsident/in
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28.10.2005 18:35
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Als Bismark an die Macht kam sagte er " Deutschland ist saturiert " das konnte er auch gegen den alten Kaiser durchsetzten. Doch gegen Wilhelm den Zweiten nicht. Bismarck selbst hatte nie im Sinne Kolonien zu erwerben er hielt das für ein unlukratives Geschäft.
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Der private Erwerb deutscher Kolonien, bzw. Besitzungen in Afrika begann bereits in den 1870er Jahren, die ersten "offiziellen" Kolonien in den 1880ern (Kongo-Konferenz usw.). Damals waren sowohl Bismarck, als auch Wilhelm I. noch in Amt und Würden. ------------------------------------ einerseits ... aber andererseits ...
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Sina
Offline
Bundespräsident/in
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28.10.2005 18:42
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Ja gut aber das waren kleine nicht so wie bei England usw. Das ist doch nicht der Rede wert
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Havanna
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Ministerpräsident/in
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28.10.2005 19:12
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Außerdem waren die Kolonien in Gebieten,die niemanden störten,wie zum Beispiel ein paar kleine Inselchen im Pazifik (ich glaub,die heißen heute noch Bismarck-Atoll).So bestand kein Konfliktpotential mit den europäischen Großmächten.Die großen Kolonien in Afrika hat Deutschland erst unter Wilhelm II. erworben.
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biker85
Offline
Bundespräsident/in
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28.10.2005 19:15
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Naja groß ist ja auch leicht übertrieben __________________ Jedes Kind braucht einen Vater - Jeder Mensch braucht einen Traum - Jedes Land braucht eine Legende
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Havanna
Offline
Ministerpräsident/in
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28.10.2005 19:27
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Oder relativ.Wenn man es mit den Mini-Pazifik-Kolonien vergleicht
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In Antwort auf: Ja gut aber das waren kleine nicht so wie bei England usw. Das ist doch nicht der Rede wert
Was heißt hier "nicht der Rede wert"?!?! Ob die Kolonien nun größer oder kleiner waren als die Englands und Frankreichs macht doch keinen Unterschied -- Imperialismus ist Imperialismus, der Wille zählt. Außerdem lag die relative "Kleinheit" der deutschen Kolonien nicht daran, dass es am Willen zu einem größeren Kolonialreich gemangelt hätte. Ich glaube auch, die dort lebenden Völker haben es auch etwas anders gesehen, als dass es "nicht der Rede wert" war! Schonmal was von dem Herero-Aufstand gehört? Die deutschen Kolonialherren haben damals den ersten deutschen Völkermord an einem Volksstamm im heutigen Namibia begangen. In Tansania sah es nicht anders aus, falls ihr mehr wissen wollt, dann sucht nach dem "Maji-Maji-Aufstand" (bzw. "Madschi Madschi"). Im übrigen ist es falsch, dass erst unter Wilhelm II Kolonien erworben worden sind. Jede einzelne der deutschen Kolonien wurden bereits unter Bismarck und Wilhelm I erworben:
Togo, Kamerun und Namibia 1884, sowie Tansania 1885. EDIT: Und es stimmt auch nicht, dass Deutschlands Interessen nicht mit denen der anderen Kolonialmächte kollidiert wären -- sucht nach dem "Panthersprung nach Agadir", falls ihr mehr wissen wollt. Ist nur ein Beispiel. ------------------------------------ einerseits ... aber andererseits ...
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Sina
Offline
Bundespräsident/in
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28.10.2005 19:46
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Nein das stimmt nicht Imperialismus ist nicht gleich imperalismus. Wenn man Inseln etc erkämpft usw etc. und wirklich daraus aus ist ausschliesslich ohne Ende. dann denn ich das Imperialismus. Aber das hat Bismarck nicht gemacht. Das spielte eine geringe Rolle. Man wollte bisschen mitmischen aber nichts grosses. Denn abgesehen davon waren Kolonien recht teuer zu halten.
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Vielleicht war Bismarck persönlich nicht überzeugt davon, aber er hat diese Politik mitgetragen und unterstützt, nachdem der Kaiser entschieden hatte. Und ich möchte nochmal an die Verbrechen erinnern, die wir Deutschen in "unseren" Kolonien begangen haben -- wer es da noch wagt, davon zu sprechen, Deutschland sei nicht imperialistisch gewesen, hat aber ganz gewaltig was nicht verstanden. ------------------------------------ einerseits ... aber andererseits ...
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Sina
Offline
Bundespräsident/in
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28.10.2005 20:00
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Er hat den Imperialismus aber sehr gebremst. Und in gewisser weise musste er ja auch das mittragen was der Kaiser gewollt hat. Das hat jedes Land betrieben.
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In Antwort auf: Das hat jedes Land betrieben.
Richtig. Jedes Land hat damals Imperialismus betrieben, auch Deutschland. Und Bismarck hat es mitgetragen, wasauchimmer seine persönlichen Meinungen und Präferenzen gewesen sind. Die Verantwortung lag auch bei ihm. ------------------------------------ einerseits ... aber andererseits ...
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Sina
Offline
Bundespräsident/in
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28.10.2005 20:07
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Mein Satz das hat jedes Land betrieben bezog sich nicht auf den Imperialismus sondern auf die Verbrechen.
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Dass das jedes Land getan hat, schmälert doch nicht die deutsche Schuld, oder? Sonst könnte man ja auch sagen, wir hätten keine Schuld am Judenmord, denn Stalin hat ja auch 20 millionen Menschen ermorden lassen. Abgesehen davon war es Verbrechen genug, überhaupt Kolonien "in Besitz" zu nehmen -- das war fremdes Land, das von fremden Menschen bewohnt war, die auf diese Weise versklavt und fremdbeherrscht wurden. Wiegesagt, Bismarck hat diese Politik mitgetragen und war maßgeblich an diesem Verbrechen, am Erwerb der Kolonien in Afrika beteiligt. ------------------------------------ einerseits ... aber andererseits ...
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