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Lord Nikon
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Bundespräsident/in
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20.10.2005 21:18
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#1 Die USA - hat sie Grund für ihren übertriebenen Stolz? |
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Was denkt ihr über die Geschichte der USA, ist sie wirklich so ruhmreich verlaufen?
Liebe Bürgerinnen und Bürger, ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.
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Einstein
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Ministerpräsident/in
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20.10.2005 22:03
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#2 RE: Die USA - hat sie Grund für ihren übertriebenen Stolz? |
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Naja, eine Nation, die gegen die Unterdrückung und Missachtung anderr Völker kämpft (2.WK) und in den Fabriken stellen Slaven die Waffen dafür her, halte ich für fragwürdig. Das ist nur eines von vielen Beispielen in diese Richtung. Dann finde ich die "Wir-kämpfen-für-Frieden-und-das-bis-zum-letzten-Mann" Haltung auch etwas seltsam. Ich weis nicht, warum sich diese Nation als "Rächer der Demokratie" darstellt, un ein kleiner Adolf W. regiert. Meiner Meinung nach haben die USA eine Freie-Diktatur... Ich hoffe einer von euch ist etwas sachlicher als ich (Havanna???, Wink mit Zaunpfahl) ________________________________________ "Man sollte dem anderen die Wahrheit wie einen Mantel hinhalten, dass er hineinschlüpfen kann, und sie ihm nicht wie einen nassen Lappen um die Ohren schlagen." [Max Frisch]
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Havanna
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Ministerpräsident/in
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21.10.2005 09:34
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#3 RE: Die USA - hat sie Grund für ihren übertriebenen Stolz? |
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Die USA hat zweifellos ihre Verdienste und Leistungen,auf die sie stolz sein kann.Sie ist immerhin die älteste moderne Demokratie und sie haben eine der ältesten demokratischen Verfassungen,die in den letzten mehr als 200 Jahren auch nicht mehr im wesentlichen verändert wurde.Angesichts der Unerfahrenheit ihrer Gründerväter was Demokratie in der Praxis angeht eine beachtliche Leistung.Die doch sehr starke Stellung des Präsidenten (mein Geschichts-LK-Lehrer meinte,er wäre ein gewählter König auf Zeit,finde ich zwar übertrieben,aber ziemlich treffend) ist wohl so zu erklären.Dennoch scheint sie ja sehr gut zu funktionieren und ziemlich sicher zu sein,was u.A. die Verhinderung von Diktaturen angeht. Aber in der Geschichte der USA standen diese freiheitlichen Ideale,die ja auch in die Unabhängigkeitserklärung aufgenommen wurden,immer wieder im Gegensatz zu ihrer politischen und gesellschaftlichen Praxis.Schon zu ihrer Gründungszeit wurde das deutlich:Das Halten von Sklaven und das behandeln dieser als sprechende Werkzeuge widerspricht ja eindeutig dem Punkt in der Unabhängigkeitserklärung,dass alle Menschen gleich sind.Aber nach dem Bürgerkrieg,als die Sklaverei verboten wurde (was im übrigen auch nicht überall direkt umgesetzt wurde,aber bis zum 2. Weltkrieg schon @Einstein ;-) ) hat das auch nicht sofort aufgehört.Die Rassenproblematik vor allen was die afroamerikansche Bevölkerung angeht haben sie ja bis heute nicht wirklich in den Griff bekommen.Es ist noch nicht allzulange her (müsste 50er oder 60er-Jahre gewesen sein),da gab es verschiedenen "Abteile" in Restaurants und was gab es für ein Bohei,als an irgendeiner Uni zum ersten Mal schwarze Studenten gab!Auch das Abschlachten der Indianer zeigt eindeutig,dass auch die USA ihre dunklen Stunden hatte,wie eigentlich alle Nationen. Aber auch was ihre freiheitlichen Ideale angeht hat sich die USA nicht immer so wirklich dran gehalten,wenn es in ihren eigenen,meist wirtschaftlichen Interessen lag.Man denke nur an die Unterstützung Saddam Husseins in den 80ern oder den Bau des Panamakanals,für den die USA massiv in die Souveränität Kolumbiens eingriffen,dem dieses Gebiet gehörte. Dennoch hat die USA wie gesagt ihre Leistungen,auf die sei stolz seien kann,wie jedes Land.Und irgendwas müssen sie ja auch richtig gemacht haben,als einzige Weltmacht in unserer Zeit.Aber ebenfalls wie jedes anderes Land gibt es auch Kapitel in ihrer Geschichte,auf die sie wirklich nicht stolz sein kann.Ich denke natürlich,dass man Ländern ihre Vergangenheit nicht vorhalten soll,aber ein Großteil der Amerikaner scheint alles zu ignorieren,was auch entfernt in die Richtung gehen könnte,dass ihr Land nicht perfekt ist.Und diese arrogante Haltung,die Georg DoppelU für mich in Reinkultur verkörpert,ist für mich unverständlich und extrem fragwürdig.
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Lord Nikon
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Bundespräsident/in
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21.10.2005 11:42
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#4 RE: Die USA - hat sie Grund für ihren übertriebenen Stolz? |
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In Antwort auf: Sie ist immerhin die älteste moderne Demokratie und sie haben eine der ältesten demokratischen Verfassungen,die in den letzten mehr als 200 Jahren auch nicht mehr im wesentlichen verändert wurde
Nun ja, das nichts an der Verfassung geändert wurde heißt ja nicht, dass es nicht nötig gewesen wäre. Ich halte z.B. die Wahl des Präsidenten durch Wahlmänner für ziemlich überflüssig. Ob die Amerikanische Verfassung wirklich ein Musterbeispiel der Demokratie ist würde ich mal stark bezweifeln, sie hält sich halt stark an die Vorstellungen von Montesquieu, mehr nicht . Das der Präsident nicht aus den Mehrheitsverhältnissen im Parlament hervorgeht, halte ich für sehr bedenklich. Außerdem ist die Zusammenlegung von Staatsoberhaupt und Regierungschef auch nicht die beste Lösung. Die Verfassung der USA mag zwar die erste Ihre Art gewesen sein, aber für mich ist die USA bis zum Sezessionskrieg keine wirkliche Demokratie. Das mache ich nämlich nicht nur von der Verfassung sondern auch von der Umsetzung der Grundrechte- Menschenrechte abhängig. Selbst nach dem Bürgerkrieg hatten Afroamerikaner kein Wahlrecht. Ob die Amerikanische Verfassung als wirklich das Non plus Ultra der Demokratien war und ist bezweifle ich. Was das Verhältnis der USA zum Begriff "Freiheit" angeht, kann ich nur sagen, da wird und wurde Politik nach dem Motto gemacht "Freiheit für andere, nur wenn es uns was nützt". Die USA haben ja auch viel Diktaturen in Mittel und Südamerika unterstützt und an die Macht gebracht. In Antwort auf: Und irgendwas müssen sie ja auch richtig gemacht haben,als einzige Weltmacht in unserer Zeit.
Das die USA die Weltmacht ist, ist Tatsache, aber ob der Weg dahin wirklich "richtig" wahr bezweifle ich. Was hat den die USA so glorreiches Vollbracht? Sie hat die Indianer umgebracht und deren Land mit Hilfe von Neger-Sklaven ausgebeutet. Tolle Leistung, wenn dies das Maß für eine ruhmreiche Geschichte sein soll, dann hätten wir Deutschen ja allen Grund stolz zu sein... Und dann weiter? Nachdem die USA ihre Machtposition in Nordamerika durch Kriege gegen Spanien etc. gefestigt hatte, hielt sie sich aus allen Konflikten raus (Isolationismus) und warte ab wie sich Europa selbst zerstörte, dann griff sie 1917 in den Krieg ein...na ja der Rest ist bekannt...
Liebe Bürgerinnen und Bürger, ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.
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biker85
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21.10.2005 14:58
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#5 RE: Die USA - hat sie Grund für ihren übertriebenen Stolz? |
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Nur mal ein kleiner provokanter Hinweis: Die USA hat noch keinen Krieg seit dem Ende des 19. Jahrhunderts gewonnen!! Ansonsten möchte ich an Havanna anknüpfen. Sicherlich gab und gibt ;-) es dunkle Seiten in der amerikanischen Geschichte. Aber dass die Verfassung im Allgemeinen nicht demokratisch sein soll, bezweifel ich, denn wenn man sich gewisse Epochen anguckt, sieht man, dass es unter Clinton beispielsweise "wunderbar" funktioniert hat. Da liegt der Schluss nahe, dass es maßgeblich am Präsidenten hängt, wie sich die USA präsentieren. Klar gab es unter Clinton auch schmutzige CIA - Operationen, aber, wenn sie nur gesetzlich illegal sind, aber moralisch vertretbar bzw. sogar notwendig sind, habe ich mit ihnen kein Problem. Ein solche sehe ich viel eher bei europäischen bzw. ganz extrem bei deutschen Bedenken in gewissen Fragen. Wenn ein Polizeipräsident ALLES tut, um einen kleinen entführten Jungen zu retten, und deshalb dem Entführer DROHEN lässt, ihm an die Wäsche zu gehen, finde ich das in Ordnung und verstehe absolut nicht, was Amnesty und andere Organisationen für ein Geschrei veranstalten. Ihm wurde kein Leid zugefügt, sondern es wurde versucht ein Opfer zu retten! Solche Operationen, die die CIA und andere Dienste in den USA machen, halte ich nicht für verwerflich oder illegitim, sondern ich finde es richtig, dass wenigstens ein Land nicht ein Leben gegen 1 oder 100 oder 1000 andere setzt und schützt. Sorry am Ende geht es ein wenig ins off - topic ! ____________________ Jedes Kind braucht einen Vater - Jeder Mensch braucht einen Traum - Jedes Land braucht eine Legende
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Lord Nikon
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Bundespräsident/in
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21.10.2005 15:11
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#6 RE: Die USA - hat sie Grund für ihren übertriebenen Stolz? |
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In Antwort auf: die die CIA und andere Dienste in den USA machen, halte ich nicht für verwerflich oder illegitim, sondern ich finde es richtig, dass wenigstens ein Land nicht ein Leben gegen 1 oder 100 oder 1000 andere setzt und schützt.
Hast du mal die Opferzahlen in den Golgkriegen betrachtet, wieviele Zivile Opfer dort pro gefallenen US-Soldat vorkamen? Das war reinster Völkermord unter UN-Mandat. Und wieviel unschuldige Tote es bei den Putschen gab, die in Mittel- und Südamerika von der CIA inszeniert wurden um demokratisch gewählte Präsidenten durch Diktatoren zu erstezen die der USA hörig waren... Von Guantanamo Bay und diversen Folterskandalen (die keine Einzelfälle waren, und von denen die Regierung mindestens Kenntnis hatte) mal ganz zu schweigen... Meine Meinung richtet sich nur gegen die US-Regierung und deren Politik, nicht gegen Land und Leute der USA...
Liebe Bürgerinnen und Bürger, ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.
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biker85
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21.10.2005 16:20
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#7 RE: Die USA - hat sie Grund für ihren übertriebenen Stolz? |
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Von solchen Operationen habe ich auch nicht gesprochen, da da ja auch Menschen ermordet werden!! Ich habe von vergleichbaren Aktionen gesprochen wie in Frankfurt mit dem entführten Kind!!! Warum sollte jemandem der wichtige Daten weiß, wo mehrere Menschen sterben werden, wie z.B. am 11. September oder bei Anschlägen im Irak, nicht weh getan werden dürfen? _________________ Jedes Kind braucht einen Vater - Jeder Mensch braucht einen Traum - Jedes Land braucht eine Legende
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Lord Nikon
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Bundespräsident/in
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21.10.2005 16:22
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#8 RE: Die USA - hat sie Grund für ihren übertriebenen Stolz? |
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Du bist also für Folter durch staatliche Behörden?
Liebe Bürgerinnen und Bürger, ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.
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biker85
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21.10.2005 16:26
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#9 RE: Die USA - hat sie Grund für ihren übertriebenen Stolz? |
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In gewissen, streng definierten Situationen durchaus. Aber weder willkürlich noch ohne handfeste Beweise, deswegen nur in streng überwachten und definierten Situationen! _________________ Jedes Kind braucht einen Vater - Jeder Mensch braucht einen Traum - Jedes Land braucht eine Legende
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Einstein
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Ministerpräsident/in
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21.10.2005 16:27
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#10 RE: Die USA - hat sie Grund für ihren übertriebenen Stolz? |
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Ich glaube Biker meint in seinem ersten Beispiel die reine Androhung von Schmerzen, was als psychische Folter gild. Und Menschen, die bewusst einen anderen gefangen halten, sollte auf JEDEN Fall auf psychische Art zum sprechen bewegt werden. Je nach schwere des Falles könnte ich physische Folter (nicht auf extremst Art) moralisch unterstützenn! ________________________________________ "Man sollte dem anderen die Wahrheit wie einen Mantel hinhalten, dass er hineinschlüpfen kann, und sie ihm nicht wie einen nassen Lappen um die Ohren schlagen." [Max Frisch]
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biker85
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Bundespräsident/in
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21.10.2005 16:33
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#11 RE: Die USA - hat sie Grund für ihren übertriebenen Stolz? |
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Genau so meinte ich das. Scheinbar liegen wir auf einer Wellenlänge, fehlt nur noch ein Diskussionpartner, der eine andere Meinung vertritt (wo ist Tobey eigentlich )! Aber dafür machen wir dann einen eigenen Thread auf! ___________________ Jedes Kind braucht einen Vater - Jeder Mensch braucht einen Traum - Jedes Land braucht eine Legende
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Lord Nikon
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Bundespräsident/in
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21.10.2005 16:33
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#12 RE: Die USA - hat sie Grund für ihren übertriebenen Stolz? |
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Da bin ich absolut dagegen! Wer legt fest was "zu extrem" ist? Da gibt es zu viele Grauzonen und die führen zu Interpretationsspielraum, und da kann auch fehlinterpretiert werden.
Liebe Bürgerinnen und Bürger, ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.
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biker85
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Bundespräsident/in
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21.10.2005 16:39
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#13 RE: Die USA - hat sie Grund für ihren übertriebenen Stolz? |
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Havanna
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Ministerpräsident/in
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23.10.2005 12:19
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#14 RE: Die USA - hat sie Grund für ihren übertriebenen Stolz? |
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@Lord Nikon: Ich meinte ja auch nicht,dass die amerikanische die perfekte VErfassung und das Nonplusultra der Demokratie ist.Ich wollte nur herausstellen,dass es eine beachtliche Leistung ihrer Macher war,eine Verfassung zu erschaffen,die 200 Jahre im Grunde so bestand hat wie sie erscahffen wurde und dem amerikanischen Volk vor Diktatoren etc. beschützen konnte,gerade weil die "Erschaffer" der amerikanischen Verfassung nicht viel praktische ERfahrung mit Demokratie und demokratischen VErfassungen hatten.Wenn man da die Weimarer VErfassung mit vergleicht,deren Macher auf ein längeres geschichtliches Wissen mit Demokratien und demokratischen VErfassungen aller Länder hatten,wird diese Leistung der amerikanischen Gründerväter deutlich,selbst wenn "ihre" VErfassung auch nicht perfekt ist. Und damit,dass die USA auf ihrem WEg zur Weltmacht vieles richtig gemacht haben bezog ich mich auf die ZEit nach dem Ende der Binnenkolonisation und dem BEginn der eigenen Kolonisation in andere Gebiete. Bis dahin waren die USA viel zu sehr mit sich selbst (der Besiedlung neuen Landes,Aufbau der Infrastruktur etc.) beschäftigt,um eine großartige MAchtrolle zu übernehmen.Dies begann meiner Meinung nach erst mit der Kolonisation.Und in der Folgezeit haben die USA meiner Meinung nach ja etwas ziemlich richtig gemacht und sich mit ihrer Außenpolitik,bis auf wenige Ausnahmen wie unter anderem das Nichtbeteiligen am Völkerbund,bis zu der einzigen WEltmacht "hochgespielt",die sei heute sind.Meine Aussage bezog sich auf den "Weg zur WEltmacht",den ich persönlich sehe und der beginnt meiner Meinung nach erst nach dem Ende der amerikanischen Binnenkolonisation.
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Sina
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Bundespräsident/in
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23.10.2005 18:53
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#15 RE: Die USA - hat sie Grund für ihren übertriebenen Stolz? |
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Kurzkommentar: Die USA hat nicht mehr und nicht weniger Grund zum Stolz oder auch nicht wie viele andere Länder! Also ich gebe ihr keine herrausragende Rolle!
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