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Lord Nikon
Offline
Bundespräsident/in
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14.10.2005 00:59
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Wie bewertet ihr die Widerstandsbewegung während der NS-Zeit? Haben wir überhaupt das Recht sie zu bewerten? Wurde das Möglichste getan um die Diktatur zu beenden, oder waren die Widerstandskämpfer zu zaghaft? Gab es verpasste Chancen? Was sagt ihr dazu?
Liebe Bürgerinnen und Bürger, ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.
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Lord Nikon
Offline
Bundespräsident/in
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14.10.2005 17:56
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Ist die fehlende Beteiligung an diesem Thread, Ausdruck der fehlenden Wertschätzung und des Desinteresses an der Widerstandsbewegung?
Liebe Bürgerinnen und Bürger, ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.
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Sina
Offline
Bundespräsident/in
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14.10.2005 17:59
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mmh ich muss zugeben ich hab mich in der Schule zwar damit beschäftigt, aber reizt mich in dem Sinne nicht so .... Aber ich zolle allen Widerstandsbeweglern grössten Respekt zu!!!!!!!!!!!!!!!
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Lord Nikon
Offline
Bundespräsident/in
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14.10.2005 18:02
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Ja das ist ein typisches Phänomen. Warum werden die Einzigen die während der NS-Zeit Widerstand leisteten, einfach aus dem Geschichtsverständnis ausgeblendet?
Liebe Bürgerinnen und Bürger, ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.
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Havanna
Offline
Ministerpräsident/in
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14.10.2005 18:39
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Ich denke,die Widerstandskämpfer der damaligen Zeit verdienen die Bewunderung aller.Niemand kann sich vorstellen,welc ungeheuren Mut es erfordert hatte,sich öffentlich oder auch nur geheim gegen das NS-Regime zu stellen.Großer Widerstand war ja in dem großen Überwachungs- und Spitzelapparat des Dritten Reiches,das Denunzierung ja gefördert hat,ja gar nicht möglich.Deshalb hatte er meiner Meinung nach auch keine große Chance,die NS-Herrschaft zu stürzen,dafür hat sie zu viele und zu große Teile der Gesellschaft kontrolliert.Widerständler konnten sich ja fast nur in kleineren Gruppen zusammenfinden,wie zum Beispiel den Jugendgruppen Edelweißpiraten oder der berühmten Weißen Rose,aber viel mehr als Flugblätter verteilen konnten die auch nicht tun.Der bürgerliche "Kreisauer Kreis" hatte dasselbe Problem wie die Revolution von 1848,zu viele Gelehrte,die statt konkreten Aktionen eigentlich nur Gesprächsrunden seiner Mitglieder und ein nach der Verhaftung eines seiner Führungsmitglieder 1944 bedeutungsloses Programm hervorbrachten.Aber kein Widerstand ist zwecklos,also sind auch diese Bemühungen anzuerkennen,auch sie erforderten großen Mut. Kritisch beurteile ich auch die Rolle der Kirche im Nationalsozialismus.Dass besonders die katholische Kirche zu Beginn mit Hitler kooperieren wollte ist eines der vielen dunklen Kapitel in ihrer Geschichte.Auch hier hat sich die evangelische Kirche wieder ein Stück besser verhalten als die katholische.Die "Bekennende Kirche" hat sich ja schon früh gegründet und sich gegen das NS-Regime ausgesprochen.Die Kirche war,neben dem Militär (mit Abstrichen) die einzige Organisation,die am ehesten aktiv hätte Widerstand leisten können,da selbst Hitler sie ja nicht einfach hätte auflösen können.Aber diese Chance wurde vergeben und es kam nicht mehr raus,als die Aktionen einzelner Priester,die sich z.B. trotz Verbotes öffentlich gegen das Regime aussprachen.Aber auch hier gilt,dass diese einzelnen Menschen bewundert werden müssen ob der Risiken,die sie eingingen um für die Ideale zu kämpfen,für die sie standen. Die größte Chance vergab meiner Meinung nach ganz eindeutig Stauffenberg mit seinem missglückten Attentat auf Hitler 1944.Das hätte eigentlich das Ende des NS-Regimes sein müssen,wenn Hitler nicht wie bei so vielen Attentaten zuvor so unverschämt viel Glück gehabt hätte.Dass danach die Überwachung des Militärs intensiviert und deshalb kein Widerstand von dieser Seite aus mehr möglich war hat auch diese Hoffnung letztendlich begraben. Ich denke,insgesamt betrachtet wurde von vielen Seiten alles getan was möglich war,um die NS-Herrschaft zu beenden (auch wenn mein Vater die aus meiner Sicht zweifelhafte Ansicht vertritt,Stauffenberg hätte mit der Bombe bei Hitler bleiben sollen,bis sie explodiert und sich so für Deutschaldn opfern),von anderen Seiten vielleicht nicht alles,was möglich war.Aber trotzdem denke ich,dass jeder,der heute lebt,es sich nicht vorstellen kann,welchen Mut all diese Aktionen gefördert haben und deshalb sollte man meiner Meinung nach alle Widerstandskämpfer und deren Andenken in Ehren halten. @Nikon:Auf mich kann man sich doch verlassen,oder?:-) Hat nur ein bisschen gebraucht,das alles zu tippen. Albert sucks!Aber sowas von!
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biker85
Offline
Bundespräsident/in
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14.10.2005 18:43
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Folgendes schrieb ich schon in einem anderen Forum, ist aber schon länger her: "Dazu mal eine Quelle von http://www.wikipedia.de: "Stauffenberg war ein konservativer Patriot und sympathisierte zunächst mit den nationalistischen und militaristischen Aspekten des Nationalsozialismus, bevor er aus patriotischen und moralischen Erwägungen heraus zum aktiven Widerstand fand. Stauffenbergs allmähliche Distanzierung von der nationalsozialistischen Staatsführung begann nach der Reichspogromnacht (9. November auf 10. November) vom 10. November/11. November 1938. Nach dem deutschen Sieg über Frankreich im Frühjahr 1940 begeisterte er sich kurzzeitig erneut für Adolf Hitler, aber nach dem Überfall auf die Sowjetunion im Juni 1941 überzeugte ihn die Kriegführung im Osten endgültig vom verbrecherischen Charakter des Hitler-Regimes. Insbesondere wegen der Deportation und systematischen Ermordung der Juden, der brutalen Besatzungspolitik, aber auch wegen der unsachgemäßen Führung, die seiner Ansicht nach zwangsläufig in einer militärischen Katastrophe enden musste, wurde er zum entschiedenen Gegner der Nazis und schloss sich, weit vor der Kapitulation der 6. Armee in Stalingrad, dem militärischen Widerstand an." Und weiter zu Ludwig Beck: " Im Jahr 1938 versucht Beck, ein gemeinsames Vorgehen der Generalität gegen die Kriegsplanungen Hitlers zu organisieren und bereitet die Absetzung Hitlers im Falle des Kriegsausbruchs vor. Durch das Münchner Abkommen kam es aber zu diesem Zeitpunkt zu keiner bewaffneten Auseinandersetzung mit der Tschechoslowakei. Beck trat daraufhin zurück und wurde noch im selben Jahr, kurz nach seiner Ernennung zum Oberbefehlshaber der 1. Armee, als Generaloberst aus der Wehrmacht verabschiedet. In den folgenden Jahren engagierte sich Beck im Widerstand gegen den Nationalsozialismus und wurde zusammen mit Carl Friedrich Goerdeler zu einer zentralen Figur des Widerstands. Seine Opposition gegenüber dem Hitlerregime beruhte indes auf dessen Machtmissbrauch und nicht auf der autoritären Staatsführung Hitlers. Beck war in verschiedenen Putschplänen als neues Staatsoberhaupt vorgesehen." Graf von Blumenthal: "Nach dem Studium wurde er Leutnant in einem Infanterieregiment der Wehrmacht und distanzierte sich nach anfänglicher Begeisterung immer mehr vom Nationalsozialismus. 1938 beteiligte er sich an Planungen für einen Putsch für den Fall ein Krieges gegen die Tschechoslowakei. Durch das Münchner Abkommen wurde der Kriegsbeginn allerdings vorerst verschoben und der Putsch fand nie statt." Freiherr von Boeselager: "Als sich 1943 bei einem Frontbesuch Hitlers die Möglichkeit für ein Attentat ergab, meldeten sich Georg und sein Bruder Philipp von Boeselager freiwillig für die Ausführung. Hitler sollte erschossen werden, was aber Generalfeldmarschall von Kluge verbot. Also wurde eine Bombe in das Flugzeug geschmuggelt. Das Attentat misslang jedoch. Zur Unterstütung des Widerstandes verlegte er große Teile seiner Brigade ins Hinterland, um bei Befehl auf Berlin vorrücken zu können." ______________________________ Jedes Kind braucht einen Vater - Jeder Mensch braucht einen Traum - Jedes Land braucht eine Legende
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Den Widerständlern ist ihr Wirken, bei dem sie oft auch ihr Leben riskiert haben, hoch anzurechnen. Insbesondere gilt das für die wenigen, die aus Überzeugung und von Anfang an dem Nationalsozialismus die Gefolgschaft verweigert haben, aus Gewissens- und Glaubensgründen. Allerdings fand ich immer schon, dass der "bedeutende" Widerstand der "preußischen Patrioten" um Stauffenberg einen faden Beigeschmack hat: Fast alle waren zunächst begeisterte Anhänger des Nationalsozialismus gewesen, Demokraten jedenfalls waren es nicht. Auch ihre Pläne für ein Deutschland nach Hitler hatten mit dem, was wir uns unter Demokratie vorstellen, rein gar nichts zu tun. Auch ist bei denen oft unklar, ob sie wirklich wegen der Grausamkeit des Nationalsozialismus von ihm abfielen, oder nur deswegen, weil sich die Niederlagen im Krieg häuften ... Falls Ihr übrigens Interesse habt an Romanen, die eine alternative Geschichtsentwicklung zum Thema haben, dann kann ich Euch das Buch "Der 21. Juli" von Christian Ditfurth ans Herz legen. Darin schildert er ein fiktives Szenario, in dem das Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 geglückt ist ...
------------------------------------ einerseits ... aber andererseits ...
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biker85
Offline
Bundespräsident/in
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28.10.2005 19:21
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Wie du in meiner Ausführung nachlesen kannst, haben viele Offiziere sich schon lange vor Beginn der großen militärischen Niederlagen, vom Nationalsozialismus abgewendet!! Viele wollten schon 1938 bei der Sudetenkrise putschen, aus welchen Gründen, werden wir wohl so genau nie erfahren. __________________ Jedes Kind braucht einen Vater - Jeder Mensch braucht einen Traum - Jedes Land braucht eine Legende
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